Verkannte Genies

Geniale Einfälle und zündende Ideen sind noch lange nicht Garant dafür, in der Wissenschaft Geschichte zu schreiben. Auch die heute hoch dotierten Wissenschaftler hatten oft heftige Kämpfe auszufechten, bei denen die Gegner nicht gerade zimperlich vorgegangen sind.

Nikola Tesla

Er gehört zu den genialsten Erfindern aller Zeiten — der Serbe Nikola Tesla. Mit den Worten „Jetzt werde ich Tageslicht machen“ erstrahlte sein Labor in einem gleißend hellen Licht. Er betätigte einen elektrischen Spannungsgeber, bis sein Körper der Spannung von zwei Millionen Volt ausgesetzt war. Als er abschaltete, umgab seinen Körper ein bläuliches Glimmen. Mit solchen Vorführungen wurde er berühmt.

Mit seiner Spulenkonstruktion erprobte Nikola Tesla imposante Entladungen von mehr als zwölf Millionen Volt. Der Wissenschaftler wurde von Bewunderern Magier der Elektrizität genannt. Jedoch war er seinem Gegenspieler Thomas Alva Edison nicht gewachsen. Diesem ging es in der Zusammenarbeit lediglich ums Geld und Tesla nicht in erster Linie. Er sagte Tesla eine Prämie zu, die er jedoch nie zahlte. Und auf diese Weise wurde Nikola Tesla sozusagen von verschiedenen Menschen während seiner ganzen Schaffensperiode „betrogen“.

Bereits mit siebzehn Jahren begann Nikola Tesla mit Erfindungen. Zeichnungen und Modelle benötigte er nicht, er baute lieber Apparaturen. Viel Ruhm und etwa 700 Patente ließen den Magier der Elektrizität jedoch finanziell erfolglos bleiben.

Christian Hülsmeyer>

Sehr zeitig begeisterte sich Christian Hülsmeyer aus Eydelstedt in Niedersachsen für die Gesetze der Physik. Besonders interessierten ihn die Forschungen von Heinrich Hertz über Elektromagnetische Wellen. Er wollte daraus ein Verfahren entwickeln, mit dem Schiffe auf dem Meer bei Nebel und Dunkelheit geortet werden konnten. Etwa acht Jahre später meldete Christian Hülsmeyer ein Patent auf sein Verfahren an, das er Telemobiloskop nannte. Er erträumte sich davon eine von Erfolg gekrönte Vermarktung. Obwohl sein Telemobiloskop bis in die USA hoch gelobt wurde, fanden sich keine kommerziellen Nutzer. Auch Schiffsbauunternehmen lehnten seine Erfindung ab. Alle Bemühungen blieben fruchtlos, also ließ der Wissenschaftler von einer weiteren Entwicklung ab. Erst in den späten 50er-Jahren wurde Christian Hülsmeyer dafür geehrt, nicht zuletzt von Konrad Adenauer.

Charles Babbage

Charles Babbage gilt als einer der Begründer des modernen Computers. Denn die Entwürfe seines imposanten mechanischen Rechenautomaten gehören zu den spektakulärsten Errungenschaften im 19. Jahrhundert. Leider konnte Charles Babbage sie nie verwirklichen. 1991 zum 200. Namenstag des Wissenschaftlers führte seine Difference Engine No. 2 eine erste fehlerlose Berechnung durch. Damit wurde bewiesen, dass die Misserfolge von Babbage lediglich auf die praktische Realisierung und nicht auf einem Entwurfsfehler basieren.

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